
Bericht aus dem Bauausschuss vom 10.02.2015
Mit einem Sachantrag zur „Freigabe von Gehwegen für Radfahrer“ hatten die Grünen die Initiative ergriffen die Situation für Radfahrer in Taufkirchen zu verbessern. Begründet wurde das
Vorhaben mit den Gefahren denen vor allem langsamere Radfahrer ausgesetzt sind, wenn sie auf der normalen Fahrbahn unterwegs sind. Die Verwaltung widersprach dem grundsätzlich nicht und sah
insgesamt auch Nachbesserungsbedarf. Allerdings befänden sich am Linden- und Ahornring viele Seitenstraßen, Ausfahrten von Garagen und Gehwege die im rechten Winkel zur Fahrbahn der Radfahrer
liefen. Gemeinsame Geh- und Radwege sollen zudem laut Empfehlung des ADAC innerorts nur die Ausnahme bleiben.
Die Verwaltung bezweifelte auch, ob nur sehr langsam fahrende Fahrradfahrer die Gehwege benutzen würden und nicht auch Radfahrer die schneller unterwegs seien. Sie wies darauf hin dass das
Tempolimit in Taufkirchen mit 30 km/h ohnehin äußerst niedrig sei. Auch die Polizei sehe den Antrag kritisch.
CSU-Gemeinderat Paul Haberl sah durch den Antrag eine vermehrte Gefährdung von Fußgängern und befand dass mehr ausschließliche Radwege und Verbindungen von Radwegteilstücken sinnvoller
wären.
Auch SPD-Fraktionschefin Rosi Weber betrachtete den Antrag kritisch: „Man kann jetzt schon im Einkaufszentrum kritische Situationen zwischen Radfahrern und Fußgängern beobachten. Dort kommt es
immer wieder zu Beinahe-Unfällen, bei denen es mit der gegenseitigen Rücksichtnahme oft nicht weit her ist.“
Der Antrag der Grünen wurde mehrheitlich (2:9) abgelehnt.
Poller und Umlaufsperren werden Probeweise nicht wieder montiert
Einen weiteren Antrag der Grünen zum Radverkehr wurde zurückgezogen. Er sollte bewirken dass an bestimmten Stellen Poller und Umlaufsperren abgebaut werden, da sie aus Sicht der Grünen häufig
mehr behindern als nutzen, beispielsweise wenn Rollstuhlfahrer aufgrund der zu engen Verhältnisse nicht mehr durchkämen.
Die Verwaltung will der Forderung nun probeweise entgegen kommen: Nach dem Winter sollen einige Poller nicht wieder aufgebaut werden um zu testen, ob man sie tatsächlich braucht. Dabei soll es
sich u. a. um die Poller am „Pöttinger Weg - Nähe Rathausstraße“, am „Pöttinger Weg - Richtung BAB“, an der Verlängerung der Hochstraße Richtung Tölzer Straße, am Bahnsteig Richtung Unterhaching,
an der Waldstraße beim Baumarkt, an der Platanenstraße, am S-Bahnhof West, am Marklweg, am Felixlandweg und am Heimgarten beim Wolfschneiderhof handeln.
Peter Soellner und Rosi Weber (beide SPD) wiesen in der Sitzung explizit auf die Gefahrensituation beim Übergang an der Waldstraße hin. „Radfahrer überqueren die Waldstraße auch wegen des
Zebrastreifens in sehr zügigem Tempo, sind jedoch wegen der Buswartehäuschen sehr schlecht bis gar nicht sichtbar. Ohne Umlaufsperre könnten sie ein noch höheres Tempo aufnehmen. Ein Unfall wäre
hier vorprogrammiert.“, so Weber. Beide baten die Verwaltung eindringlich, sich die Situation vor Ort nochmals anzusehen und diese Entscheidung zu überdenken.
Ortsbild soll nicht von Zäunen geprägt sein
Einen isolierten Befreiungsantrag von Festsetzungen des Bebauungsplan lehnte der Bauausschuss mehrheitlich ab. Konkret ging es um eine Thujenhecke die ihr Besitzer durch einen Holzzaun ersetzen
wollte. Hätte der Ausschuss dem zugestimmt, wäre ein Präzedenzfall geschaffen worden, auf den sich andere Grundstückseigentümer in der Nachbarschaft hätten berufen können. Die Gemeinderäte
wollten eine solche Entwicklung mit Augenmerk auf das Ortsbild verhindern.
Zwischenstand zu neuer Fahrradabstellanlage am Bahnhof
Auf Anfrage des dritten Bürgermeisters Rudi Schwab (Grüne) teilte die Verwaltung zum Ende der Sitzung mit dass sich der Bau der im Vorjahr geplanten neuen Fahrradabstellanlage am S-Bahnhof noch
verzögern wird. Grund hierfür ist dass der bei der Regierung von Oberbayern beantragte Zuschuss noch nicht genehmigt wurde.
(RW, MD)
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