Taufkirchen ebnet Weg für E-Mobilität

Ab 2016 soll auch in Taufkirchen Strom getankt werden. Foto: SPD
Ab 2016 soll auch in Taufkirchen Strom getankt werden. Foto: SPD

Bericht aus dem Gemeinderat

Mit einem fraktionsübergreifenden Antrag haben SPD, Grüne/FDP/FWG und CSU am Donnerstagabend einen Schritt in die Zukunft gewagt. Dabei war dem Beschluss, der im Wesentlichen dem Antrag entsprach, eine unerwartet emotionale Debatte vorausgegangen. Anton Almer (FW) hielt es nicht für nötig, auf Gemeindekosten eine E-Tankstelle am Bahnhof zu errichten: „Dann kommt dann der Holzkirchner nach Taufkirchen und tankt den Strom bei uns. Die Leute sollen daheim tanken, schließlich ist es auch nicht Aufgabe der Gemeinde, herkömmliche Tankstellen zu betreiben.“ Seine Fraktionskollegen schlossen sich der skeptischen Haltung an. Alt-Bürgermeister Eckhard Kalinowski (FW) ergänzte, dass die E‑Tankstelle beim Aldi in Unterhaching für den derzeitigen Bedarf ausreichen dürfte.


Dem wollten und konnten die Antragssteller grundsätzlich nicht widersprechen. SPD-Gemeinderat Matteo Dolce gab zu: „Ja es stimmt. Der Bedarf an E-Tankstellen ist gering. Aber es geht hier um ein Projekt, bei dem nicht kurzfristig, sondern langfristig gedacht werden muss.“ Der Bedarf an E-Tankstellen, so Dolce, könne nur steigen, wenn sich mehr Menschen ein E-Auto zulegen, und das könne werde nur der Fall sein, wenn die Menschen auf ein verlässliches Netz an E-Tankstellen zurückgreifen können.


Sein Fraktionskollege und zweiter Bürgermeister Alfred Widmann ergänzte, dass man für einen Schritt in die Zukunft auch mal mutig sein müsse: „Wir können natürlich so wie die Amish-People noch mit Pferdekutschen herumfahren, oder man geht den Weg und sorgt dafür, dass E‑Mobilität ein realistisches Zukunftsmodell wird.“


Der Gemeinderat stimmte dem Beschluss zu, zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein E-Fahrzeug für die Gemeinde als Ersatz für ein ausgemustertes Fahrzeug zu beschaffen sowie zwei E‑Tankstellen zu errichten, davon mindestens eine am S-Bahnhof.

Bebauungsplan wird doch nicht geändert

Den maßgeblich durch die CSU um Herbert Heigl angestrebten Änderungsbeschluss des Bebauungsplans Nr. 11 a „Südlich Köglweg – Am Wald – Wintergärten“ hat der Gemeinderat wieder aufgehoben. Die SPD hatte bereits im April der Änderung nicht zugestimmt, weil sich nicht alle Bewohner vor Ort dafür ausgesprochen hatten.
Unter der Maßgabe, dass der Antragssteller die Kosten für die Änderung trage, hatte der Gemeinderat damals mit 13:9 Stimmen die Änderung beschlossen.
Doch stellte sich heraus, dass das rechtlich nicht möglich ist. Unter lautem Protest Heigls folgte der Gemeinderat nun mehrheitlich dem Vorschlag der Verwaltung, von der Änderung abzusehen.

Umbaumaßnahmen im Rathaus

Das Rathaus wird modernisiert. Der Gemeinderat beschloss, dass unter anderem die Räume des Ordnungsamtes und der Gemeindekasse saniert werden sollen. Die SPD unterstützt diesen Vorstoß mit Nachdruck. Fraktionschefin Rosi Weber: „In erster Linie müssen die Mitarbeiter und die Bürger von den Umbaumaßnahmen profitieren. Wer ins Rathaus kommt, soll sich dort wohlfühlen.“

(MD, WF)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0