
Kein Lockerlassen beim Lärmschutz an der A995
Enttäuschung sind die Taufkirchner in Sachen Lärmschutz gewohnt. So gut wie keine Maßnahme, keine politische Aktion hat bisweilen zum Durchbruch geführt und die Lärmsituation an der A995 effektiv verbessert. Vielmehr wurde von den zuständigen Behörden latent gedroht, das bestehende Tempolimit könne auf der Kippe stehen.
Dass die Taufkirchner allerdings in der Berichterstattung lesen müssen, dass die Forderung nach einer Blitzeranlage bei Taufkirchen unverblümt abgelehnt wird, aber nur wenige Kilometer weiter zulässig sein soll, löst absolutes Unverständnis aus.
Es ist nicht ersichtlich, dass die Notwendigkeit eines effektiven Lärmschutzes in den kommenden Jahren geringer werden wird. Vielmehr wird das Wachstum in der Region die Verkehrsbelastung weiter steigen lassen. Zuletzt wurde schließlich die Forderung nach dem Südring wieder laut. Deswegen sieht sich die Taufkirchner SPD gezwungen zu reagieren. In einem offenen Brief an den Staatsminister fordert die SPD mit deutlichen Worten ein effektives Handeln.
Fraktionsvize Matteo Dolce:
"Ich habe nur den Kopf schütteln können als ich gelesen habe, dass das was wir erst kürzlich im Gemeinderat zurücknehmen mussten, anderenorts realisiert werden soll. Es ist nicht mehr vermittelbar, warum Taufkirchen hier ständig zu kurz kommt. Das darf und kann man nicht einfach stehen lassen. Wenn öffentlich solche krassen Unterschiede zwischen Gemeinden gemacht werden, dann muss man Handeln."
Auch zu der Frage, inwieweit ein Tempolimit verhältnismäßig ist nimmt die SPD Stellung:
Vorsitzende Birgit Schmidl:
"Wir setzen uns natürlich auch mit der Frage auseinander, wie viele Menschen tatsächlich vom Lärm so stark betroffen sind, dass er eine echte Belastung für sie darstellt. Einige werfen uns vor, dass die Mehrheit keine Tempobeschränkung wolle. Das mag sogar sein. Lärmschutzmaßnahmen sind allerdings von Natur aus ein Minderheitsproblem, denn die Zahl der Betroffenen Anwohner wird immer geringer sein im Vergleich zu der Zahl der vorbeifahrenden Autofahrer. Entscheidend ist jedoch welche Folgen eine Maßnahme für die Betroffenen hat. Der Autofahrer kann nach wenigen Sekunden wieder beschleunigen. Der Lärm geplagte bleibt mit dem Problem dauerhaft konfrontiert.
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